Die Herbstversammlung des ZdK in Berlin endete gestern.
Sie begann bereits „indirekt“ schon am Donnerstagabend, als die Vortreffen der drei Säulen (AGKOD/Verbände, Diözesanräte, Einzelpersönlichkeiten) stattfanden. Hier wurde die am Freitag beginnende Vollversammlung vorbereitet, Tagesordnungspunkte aus dem Fokus der AGKOD kurz thematisiert; zudem wähltenn wir von den 9 Kandidat:innen der AGKOD 4 Mitglieder. Es hat mich sehr gefreut, dass die weiteren Verbände unseren Kontakt zu den zahlreichen jungen Menschen im Kontext einer zukunftsfähigen Kirche unterstützt und mich gewählt haben. Die Bestätigung der Vollversammlung stand jedoch noch aus.
Am Freitagmorgen, nach einem getrennten Frauen- und Männertreffen, startet dann die Vollversammlung. Auf deren Agenda standen die Berichte des Präsidiums und des Generalsekretariats, verschiedene Anträge sowie die Wahl der Vertreter:innen für den Synodalen Ausschuss.
In ihrem Bericht ging die Präsidentin vor allem auf den andauernden Krieg in der Ukraine, die damit verbundenen Auswirkungen, auf die soziale Frage und die soziale Gerechtigkeit ein. Hierbei thematisierte sie auch die schulische Situation. Weiterhin verwies sie auf die Klimakonferenz Sharm el Sheikh sowie auf bioethische Fragen im Kontext des Selbstbestimmungsgesetzes.
Frau Dr. Stetter-Karpp begrüßte die erneuerte Grundordnung und forderte deren zügige Umsetzung in allen Bistümern. Mit Blick auf die nächste (letzte) Synodalversammlung im März 2023 positionierte sie sich – auch nach den Reaktionen aus Rom – für die Fortsetzung des Synodalen Wegs und dessen Verstetigung. Den genauen Wortlaut ihrer Rede findet man unter: https://www.zdk.de/veroeffentlichungen/reden-und-beitraege/detail/Aktuelle-Entwicklungen-469R/
Die Reaktionen verschiedener Mitglieder der Versammlung auf ihre Rede fielen alle grundsätzlich positiv auf. Meinerseits habe ich unsere Erwartung, dass die neue Missio-Ordnung im Januar 2023 verabschiedet wird, eingebracht.
Zur Einschätzung des Synodalen Wegs der deutschen Kirche wurde als externe Stimme Pater Agbonkhianmeghe E. Orobator SJ zugeschaltet: https://www.zdk.de/veroeffentlichungen/reden-und-beitraege/detail/Pater-Agbonkhianmeghe-E-Orobator-SJ-Externe-Stimme-zum-Synodalen-Weg-468C/
Um Synodalität auf Dauer zu stellen erfolgte am Freitagnachmittag zunächst die Bestätigung der am Vorabend gewählten Mitglieder für den zukünftigen Synodalen Ausschuss sowie die Wahl weitere Mitglieder der Vollversammlung, womit insgesamt 27 ZdK-Mitglieder dort mitarbeiten werden:
Die weiteren Anträge und Beschlüsse sind ebenfalls auf der ZdK-Seite einzusehen.
Ausdrücklich hinweisen möchte ich auf den Beitrag des AK Aufarbeitung, bei dem Dr. Regina Heyder u.a. Merkmale des spirituellen Missbrauchs und Aspekte spiritueller Selbstbestimmung darstellte. Der Kath. Dt. Frauenbund hat hierzu eine wertvolle Arbeitshilfe herausgegeben, die zum Download zur Verfügung steht:
https://www.frauenbund.de/wp-content/uploads/KDFB_AGTheoKomm_Einzelseiten.pdf
Weiterhin werbe ich für ein Renovabis -Nothilfeprojekt für die Ukraine: es geht um die Anschaffung von Notstromgeneratoren, damit in Pfarreien und pastoralen Zentren „Wärmepunkte“ entstehen können. Ein solcher Notstromgenerator kostet ca. 500 €:

(Anm.: satzungsgemäß können wir vom BKRG nicht spenden)
Die Vollversammlung hat gezeigt, dass zahlreiche Inhalte und Strukturen uns alle beschäftigen und Reformen zügig – so sie innerhalb der deutschen Kirche möglich sind – umgesetzt werden müssen. Fragen, ob und inwiefern ein Engagement für die Reformen (noch) sinnvoll sei, wurden – berechtigterweise – auch laut. Daneben habe ich eine große Ermutigung in der Gemeinschaft aller Teilnehmer:innen gespürt, denen unsere Kirche so wichtig ist, sodass wir weiterhin uns für deren Zukunftsfähigkeit engagieren. Diesen Rückenwind nehme ich mit – und brauche ihn auch – für die Mitarbeit und Vertretung unserer Berufsgruppe im Synodalen Austausch.
© Gaby Klingberg, 11.12.2022